Digitalisierung als alternativloser Megatrend?

Digitalisierung ist wichtig. Digitalisierung ist alternativlos. Wir hinken in Sachen Digitalisierung hinterher. Pauschalen dieser oder ähnlicher Art hören wir heute relativ regelmäßig in den verschiedensten Kontexten. Doch was steckt eigentlich konkret dahinter, wenn sich Unternehmen mit der so wichtigen und alternativlosen Digitalisierung beschäftigen, um eben nicht hinterher zu hinken?

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Kernaufgabe eines jeden Unternehmens ist die Produktion und der Absatz von Gütern, wobei aus produktionstheoretischer Sicht diesbezüglich sowohl Sachgüter als auch Dienstleistungen gemeint sind. In der betriebswirtschaftlichen Forschung wurde in den vergangenen Jahrzehnten eine Vielzahl von Modellen entwickelt, die sich zum einen ganz grundsätzlich mit produktionstheoretischen Zusammenhängen sowie zum anderen spezifisch mit betrieblicher Produktion vor dem Hintergrund spezieller Ereignisse oder mit Hilfe innovativer Technologien beschäftigen. Grundlegend geht es dabei unabhängig vom Spezifitätsgrad stets um die Beantwortung der recht simpel anmutenden Fragen: Was soll in welchen Umfang, wann, wo und wie produziert werden? Den Teilbereich der Produktionswirtschaft, der sich mit der Klärung der Was-Frage, also damit, welche Produkte, in welchem Umfang, wann und wo zu erzeugen sind, befasst, nennen wir Produktionsprogramm. Mit Produktionsablauf bezeichnen wir hingegen auf der anderen Seite die Wie-Komponente des entsprechenden Fragekomplexes. Ergo geht es hierbei darum, zu untersuchen, mit welchen Prozessen, Verfahren, Maschinen etc. (oder allgemein: Produktionsfaktoren), wann und wo produziert werden soll.

Wir leben aktuell in einer Zeit, in der die betriebliche Umwelt von vielerlei gesellschaftlichen, politischen und technologischen Entwicklungen wie bspw. verstärkten Nachhaltigkeitsbestrebungen oder kriegerischen Auseinandersetzungen beeinflusst wird. Seit einigen Jahren ist eines dieser Phänomene in aller Munde, welches vor allem im Zusammenhang mit der fortschreitenden Entwicklung moderner Computer-Technologien genannt wird: die Digitalisierung. 

Was machen unsere Dozenten, wenn Sie gerade nicht lehren? Sie forschen und essen Eis!

Heute möchten wir Sie auf eine kleine Reise mitnehmen und die ursprüngliche Frage am Beispiel von Dr. Franziska Rumpel, unsere Dozentin für Marketing, Marktkommunikation, Academic Skills und vielfach Betreuerin von Abschlussarbeiten, beantworten.

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Dr. Franziska Rumpel hat nach Ihrer Promotion, obwohl sie seitdem im Bereich der Weiterbildung und Marktforschung arbeitet, nie aufgehört zu forschen. Oft steckt diese Eigenschaft im Menschen - ein intrinsischer Antrieb - und unterscheidet den Professor vom Doktor, den Doktor vom Master, den Master vom Bachelor, usw. Lebenslanges lernen heißt, sich immer wieder mit neuen Themen zu befassen.

Ihre letzte Veröffentlichung trägt den Namen „Experiencing sweet taste is associated with an increase in prosocial behavior“, oder sinnbildlich übersetzt: Wer süßes isst, verhält sich sozialer. Was lustig klingt, folgt aber höchsten wissenschaftlichen Standards. Das Papier wurde in Nature Scientific Reports im Februar 2023 veröffentlicht und ist eine Gemeinschaftsarbeit mit Michael Schäfer, Anja Kühnel, Felix Schweitzer & Matti Gärtner. Scientific Reports ist eines der weltweit wichtigsten und einflussreichsten Journale der Naturwissenschaften.

Das Papier wurde kürzlich auch in Folge 241 im Podcast „Methodisch Inkorrekt – Die Rockstars der Wissenschaft“ besprochen. Unterhaltsam werden dort Methode, Ergebnisse (und Einschränkungen) mit einem kleinen Augenzwinkern besprochen. Hörenswert!

Wir gratulieren Frau Dr. Rumpel herzlich und voller Stolz zur Veröffentlichung.

Wirtschaftsjunioren Magdeburg meets OVG Business School

Verhandlungsseminar mit Prof. Dr. Joachim Weimann & Dr. Christoph Starke am 15.03.2023

Wir möchten gerne auf eine Veranstaltung außerhalb des Studiums aufmerksam machen. Als langjähriger Sponsor der Wirtschaftsjunioren Magdeburg freuen wir uns, dass wir in der kommenden Woche ein Event durchführen können, dass zugleich auch eine Erweiterung unseres Angebots darstellt. Seit diesem Jahr bieten wir individuell ausgerichtete Workshops zum Thema "Verhandlungen" an. Das besondere dabei ist, dass auch dieser Workshop - wie im berufsbegleitenden Studium - auf den drei Säulen wissenschaftlich fundiert, praxisnah und (leicht abgewandelt) individuell durchführbar basiert.

„Glaub mir und lass dir von mir sagen was du kaufen sollst!“


Haben Sie sich vielleicht im Rahmen Ihrer Geschenkkäufe von sogenannten Influencern auf Social Media inspirieren lassen?
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Falls ja, sind Sie damit nicht allein. Social Media, insbesondere das Influencer-Marketing, ist zu einem wichtigen Faktor bei der Entscheidungsfindung der Verbraucher geworden. Nach Angaben der Verbrauchs- und Medienanalyse, einer der bedeutendsten Markt-Media-Studien in Deutschland, folgte fast jeder fünfte (19 Prozent) Deutsche ab 14 Jahre Kaufempfehlungen von Influencern im Jahr 
2020 (VuMA Touchpoints 2021). 

Influencer-Marketing – das Marketing-Schlagwort der letzten Jahre, welches in vielen Unternehmen zu einem der wichtigsten Werbemittel wurde. Dieses unabhängig der Unternehmensgröße oder dem Produkt, da es fast für jede Branche einen Influencer bzw. eine Zielgruppe, die diesen folgt, gibt. Aber was verbirgt sich hinter dem Hype? Ist es wirklich so wirksam? Welche Kriterien sind entscheidend? Und wer genau sind eigentlich diese Influencer? Mit diesen Fragestellungen beschäftigte sich unteranderem die von Frau Dr. Mandy Pick im Mai diesen Jahres eingereichte Doktorarbeit mit dem Thema „Selected conceptual and methodological contributions on influencer marketing and partial least squares structural equation modeling“. 

Unser Wohlstand ist in ernster Gefahr

Wirtschaftsminister Robert Habeck hat heute den Jahreswirtschaftsbericht vorgestellt. Die Lage sei besser als erwartet, so das Fazit. Unser Gastautor sieht allerdings keinen Grund für Entwarnung: Mit der demographischen Entwicklung komme ein gewaltiger Sturm auf die deutsche Wirtschaft zu.

Gastbeitrag von Prof. Dr. Joachim Weimann im Cicero.

Dass Deutschland ein demographisches Problem hat, wissen wir schon lange. Schon Norbert Blüm sah sich genötigt, immer wieder zu betonen, dass die Rente sicher sei, weil schon zu seinen Zeiten absehbar war, dass die Bevölkerungsentwicklung nicht gerade ein Freund des umlagefinanzierten Rentensystems ist. Seit dieser Zeit ist der demographische Wandel im öffentlichen Bewusstsein fest mit der Rentenfrage verknüpft. Nicht zu unrecht, denn wenn erst einmal alle Babyboomer in Rente sind, könnte der Bundeszuschuss, den die Rentenversicherung braucht, um finanziell klar zu kommen, die Hälfte des gesamten Bundeshaushalts in Anspruch nehmen. Derzeit sind es „nur“ 20 Prozent.

Das tückische an der demographischen Entwicklung ist, dass sie uns lange Zeit eine demographische Dividende beschert hat und deshalb von einem Problem nicht die Rede sein konnte. Die Babyboomer tragen die deutsche Wirtschaft bis heute und es gab vergleichsweise wenig Alte und Junge, die nicht mehr bzw. noch nicht erwerbstätig waren und die deshalb alimentiert werden mussten. Unter anderem deshalb ist der Beitrag zur Rentenversicherung in den letzten Jahren eher gesunken als gestiegen. Aber jetzt erreichen die Babyboomer die Altersgrenze und sagen dem Arbeitsmarkt scharenweise „Goodbye“.